mbw-Gruppe schließt Standort Hartha und überträgt Standort Lichtenau an einen neuen Betreiber

07. August 2025 Pressemitteilung Verfahren

  • 20 Mitarbeitende am Standort Hartha (Sachsen) wurden bereits am 15. Juli 2025 persönlich über die Schließung informiert – Unternehmen unterstützt im Rahmen des Möglichen bei der Suche nach einer neuen Anstellung
  • Der Standort Lichtenau (Baden-Württemberg) wurde zum 1. August 2025 an die Arthur Henninger GmbH  als neuen Betreiber übertragen – Geschäftsbetrieb wird fortgeführt und Belegschaft zu bisherigen Konditionen übernommen
  • Gespräche mit mehreren Interessenten für die verbleibenden mbw-StandorteRheinmünster (Baden-Württemberg), Mühlhausen und Sömmerda (jeweils Thüringen)

Lichtenau/Hartha. Die mbw-Gruppe, eine auf Oberflächenveredlung von Metallen spezialisierte Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Rheinmünster (Baden-Württemberg), ist gezwungen,  ihren Standort in Hartha (Sachsen) zum 31. Oktober 2025 zu schließen. Für den Standort Lichtenau (Baden-Württemberg) konnte die Unternehmensgruppe hingegen einen neuen Betreiber finden, der den Geschäftsbetrieb seit dem 1. August 2025 weiterführt. 

„Die Entscheidung, den Standort in Hartha zu schließen, ist uns nicht leicht gefallen. Aber sie war leider unumgänglich, nachdem ein Großkunde seine Aufträge sehr kurzfristig vom Standort weg verlagerte. Damit war eine weitere Fortführung des Standortes wirtschaftlich unmöglich“, sagt der Insolvenzverwalter der mbw-Gruppe, Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von der bundesweit agierenden Kanzlei Schultze & Braun. Für Hartha hat sich trotz intensiver Suche kein Investor gefunden, der bereit und in der Lage gewesen wäre, den Standort zu übernehmen und weiterzuführen.

Mit Herzblut für das Unternehmen tätig

Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standorts waren bereits am 15. Juli 2025 im Rahmen einer Belegschaftsversammlung persönlich über die Entscheidung informiert worden. „Die Kolleginnen und Kollegen in Hartha sind seit vielen Jahren mit Herzblut für mbw tätig. Das macht die Entscheidung besonders schwer und die Trennung besonders schmerzhaft“, sagt Geschäftsführerin Vanessa Schmidt. „Wir legen besonderen Wert darauf, ihnen bei allen notwendigen formellen Themen zu helfen und sie im Rahmen des Möglichen bei der Suche nach einer neuen Anstellung zu unterstützen.“ 

Bereits im Mai hatte der Gläubigerausschuss der mbw-Gruppe die Entscheidung getroffen, den mbw-Standort in Einbeck (Niedersachsen) zum 31. August 2025 zu schließen, nachdem sich kein Investor gefunden hatte. Gleichzeitig wären an diesem Standort hohe Investitionen notwendig gewesen, um die in Einbeck entstehenden Verluste perspektivisch ausgleichen zu können. Diese Investitionen konnte die mbw-Gruppe alleine nicht stemmen.

Neuer Betreiber für Standort Lichtenau

Der mbw-Standort in Lichtenau hat unterdessen einen neuen Betreiber bekommen. Die Arthur Henninger GmbH übernahm am 1. August 2025 den Geschäftsbetrieb sowie die dortige Belegschaft. Der Dienstleister für galvanische Oberflächenbeschichtung mit Standorten in Hagenbach (Rheinland-Pfalz) und Karlsruhe (Baden-Württemberg) führt den Betrieb in Lichtenau seitdem fort. 

„Wir freuen uns sehr, dass der Standort Lichtenau erhalten bleibt. Das ist ein wichtiger Erfolg“, sagt Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun. „Mit der Arthur Henninger GmbH haben wir eine einen starken und traditionsreichen Partner gefunden, um ein gesundes wirtschaftliches Wachstum in Lichtenau langfristig sicherzustellen.“ 

Interesse an verbleibenden Standorten

Für die verbleibenden Standorte in Rheinmünster (Baden-Württemberg) sowie Mühlhausen und Sömmerda (jeweils Thüringen) verhandelt die mbw-Gruppe aktuell mit mehreren Interessenten. „Die bisherigen Gespräche mit möglichen Investoren stimmen uns vorsichtig optimistisch“, sagt Dr. Pehl. „Es ist unser Ziel, möglichst schnell eine nachhaltige Zukunftsperspektive für die Standorte in Rheinmünster, Mühlhausen und Sömmerda zu schaffen.“ Der Geschäfts- und Produktionsbetrieb an diesen Standorten wird dort jeweils fortgeführt. 

Das Insolvenzverfahren der mbw-Gruppe wurde am 1. März 2025 am Amtsgericht Baden-Baden eröffnet. Ursache der wirtschaftlichen Schieflage ist hauptsächlich die Konjunkturentwicklung im Bereich der Automobilindustrie, die zu den Hauptabnehmern von Produkten aus der mbw-Gruppe zählt. Aufgrund von Planungsunsicherheiten hatten sich mehrere Serienanläufe zeitlich verzögert oder waren nicht im geplanten Umfang erfolgt. Hinzu kommen finanzielle Belastungen aus Kostensteigerungen für Material, Energie und Personal. Als energieintensives Unternehmen treffen die mbw-Gruppe die hohen Energiepreise ganz besonders, ebenso wie die Anforderungen zur Erreichung von Klimaneutralität. 

Über die mbw-Gruppe      
Die 1987 gegründete mbw-Gruppe zählt zu den führenden Anbietern im Bereich der Oberflächenveredelung von Metallen und ist als Lohnveredler spezialisiert auf die galvanische und chemische Oberflächenbehandlung. Die Beschichtungssysteme der mbw-Gruppe kommen bei renommierten Unternehmen der Automobilbranche, der Bau- und Beschlagindustrie sowie der Elektroindustrie zum Einsatz. Hauptsitz der Unternehmensgruppe ist Rheinmünster.


Insolvenzverwalter

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