Vorläufiger Insolvenzverwalter führt Geschäftsbetrieb des Anlagenbauers Andreas Junghans fort

28. November 2023 Pressemitteilung Verfahren

  • Geschäftsführung stellt Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit – Produktion und Auslieferung von Aufträgen werden plangemäß umgesetzt
  • 30 Mitarbeitende über das Insolvenzgeld bis Jahresende abgesichert – Mehrere potentielle Investoren zeigen bereits Interesse an einer Übernahme des Unternehmens
  • Vorläufiger Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch von Schultze & Braun: „Es ist unser erklärtes Ziel, mit dem Verfahren dem Unternehmen eine Zukunft zu geben und wir prüfen verschiedene Möglichkeiten dazu. Dabei wollen wir möglichst viele Arbeitsplätze erhalten.“

Frankenberg (Sachsen). Die Andreas Junghans Anlagenbau und Edelstahlbearbeitung GmbH & Co. KG hat Insolvenzantrag gestellt. Der vom Amtsgericht Chemnitz bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch von Schultze & Braun führt zusammen mit seinem Kollegen Rechtsanwalt Dr. Dirk Herzig den Geschäftsbetrieb fort. Erste Interessenten für eine Übernahme des Herstellers von Prüfständen, Filtrationsanlagen, Edelstahlrohrleitungen, Bahnzubehör, Kältetechnik, Medizintechnik und den jeweils dazugehörigen Zulieferteilen haben sich bei Bauch bereits gemeldet. „Ich bin daher zuversichtlich, dass eine Sanierung des seit 1980 bestehenden Unternehmens gelingen kann“, sagt Bauch.

Der Produktionsbetrieb bei Andreas Junghans läuft unverändert weiter. „Das Unternehmen verfügt über einen guten Bestand an Aufträgen. Kein Kunde muss sich Sorgen machen, dass die bestellte Ware nicht geliefert wird. Die Produktion läuft wie vereinbart. Auch wird sich Andreas Junghans weiter aktiv um neue Aufträge bemühen und ist auch willens und in der Lage, neue Aufträge zu produzieren und auszuliefern“, sagt Rüdiger Bauch.

Die rund 30 Mitarbeitenden des sächischen Unternehmens wurden bereits in einer Belegschaftsversammlung über das Verfahren informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld bis Jahresende abgesichert. Nach dem Jahreswechsel wird Andreas Junghans wieder die Lohnzahlungen aller Beschäftigten übernehmen. „Es ist unser erklärtes Ziel, mit dem Verfahren dem Unternehmen eine Zukunft zu geben und wir prüfen dabei verschiedene Möglichkeiten dazu. Dabei wollen wir möglichst viele Arbeitsplätze erhalten“, sagt Bauch.

Grund für den Insolvenzantrag ist eine drohende Zahlungsunfähigkeit bei Andreas Junghans. „Es war für die Geschäftsführung absehbar, dass wegen der wirtschaftlichen Entwicklung das Unternehmen früher oder später in eine aktue Zahlungsunfähigkeit geraten könnte. Daher hat sie sich entschieden, das Ruder möglichst frühzeitig herumreißen zu wollen und nicht erst zu warten, bis die Zahlungsunfähigkeit eingetreten ist“, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter. Er werde nun prüfen, ob eine Sanierung aus eigener Kraft gelingen oder das Unternehmen an einen der Interessenten verkauft werden kann. „Dafür werde ich in den kommenden Wochen mit allen Beteiligten sprechen, um die bestmögliche Lösung umzusetzen“, so Bauch.

Ursache der wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist nach Unternehmensangaben die Verkettung mehrerer Rückschläge und Herausforderungen, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu bewältigen hatte. Dazu zählen steigende Material- und Energiepreise, Exportbeschränkungen in Folge des Ukrainekrieges, die Folgen der Coronapandemie, eine schwankende Zuverlässigkeit innerhalb der Lieferkette sowie Verluste aus einzelnen Forschungs- und Großprojekten.

Über die Andreas Junghans Anlagenbau und Edelstahlbearbeitung GmbH & Co. KG:    
Andreas Junghans ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem sächsischen Frankenberg, das bereits im Jahr 1980 gegründet wurde. Es entwickelt und produziert Prüfstände, Filtrationsanlagen, Edelstahlrohrleitungen, Bahnzubehör, Kältetechnik sowie Medizintechnik. Seit 1996 hat sich das Unternehmen als Spezialanlagenbauer für Membrantechnologie einen Namen gemacht. Andreas Junghans entwickelt und baut für seine Kunden technologische Lösungen zu Abscheidung wertvoller oder umweltgefährender Stoffe aus Industriewässern oder industriellen Haupt- und Nebenprozessen. Dafür arbeitet Andreas Junghans immer wieder mit führenden Forschungseinrichtungen zusammen. Auf diese Weise trägt Andreas Junghans dazu bei, dass Unternehmen Wertstoffe zurückgewinnen, Ressourcen schonen und anspruchsvolle Umweltregulierungen erfüllen können. Mehr als 70 Spezialanlagen für unterschiedlichste Aufgabenstellungen hat Andreas Junghans kundenspezifisch bereits entwickelt und gefertigt. Diese Anlagen sind weltweit für die Nahrungsgüter-, Pharma-, Chemie-, Textil- und Erdölindustrie im Einsatz.


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