Suche nach Finanzierungslösung für Magdeburger AIoT-Start up läuft im vorläufigen Insolvenzverfahren unverändert weiter

24. Oktober 2023 Pressemitteilung Verfahren

  • Vorläufiger Insolvenzverwalter prüft wirtschaftliche Fortführungs- und Sanierungsmöglichkeiten – Steuerung der Gespräche mit möglichen Finanzierern
  • Kernkompetenz von Infinite Devices verbindet künstliche Intelligenz (AI) mit dem Internet der Dinge (IoT) – Lösungen für die Logistik-, die Sicherheits- und die Veranstaltungsbranche
  • Gehälter des Teams bis mindestens Ende des Jahres gesichert – Finanzierungslücke durch zugesagte, aber bislang nicht ausgezahlte Förderung kann kurzfristig nicht geschlossen werden

Magdeburg. Die Suche nach einer Finanzierungslösung für das Magdeburger AIoT-Start Up Infinite Devices läuft auch im vorläufigen Insolvenzverfahren weiter. Das Ziel ist, das 2020 gegründete Unternehmen finanziell so aufzustellen, dass es seine Kernkompetenz im Bereich AIoT ausbauen und seine Lösungen zur Marktreife bringen kann. Um die wirtschaftlichen Möglichkeiten dafür zu prüfen und die Gespräche mit möglichen Finanzierern zu steuern, hat das Amtsgericht Magdeburg Rechtsanwalt Rüdiger Bauch von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Bauch, der am Magdeburger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei tätig ist, prüft nun die wirtschaftlichen Fortführungs- und Sanierungsmöglichkeiten für das AIoT-Start up. „Auch wenn ich erst wenige Tage im Unternehmen bin, zeigt sich bereits jetzt, dass bei Infinite Devices absolute Zukunftstechnologie entwickelt wird“, sagt der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen

AIoT bezeichnet die Verbindung von künstlicher Intelligenz (AI, Artificial Intelligence) und Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) und stellt nicht nur eine Zukunftstechnologie, sondern auch die Kernkompetenz von Infinite Devices dar. Das Magdeburger Start-Up entwickelt im AIoT-Bereich sogenannte Open Source-Lösungen, wie etwa die Plattform „infinimesh“. „infinimesh ist die erste Cloud-native, skalierbare Open-Source-AIoT-Plattform in Deutschland und organisiert die Steuerung, Verwaltung und Auswertung von IoT-Geräten und Sensoren und bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen“, sagt Bruno Kramm, Gründer und Geschäftsführer von Infinite Devices. „Auf Basis der Plattform hat unser Team bereits Lösungen im Prototypen-Status am Start wie etwa das KI-Audio-Sicherheitssystem Truck Norris für die Logistikbranche, mit dem sich Frachtdiebstahl mittels Geräuscherkennung und künstlicher Intelligenz wirkungsvoll verhindern lässt. Auf dem patentierten Truck Norris-System basiert auch Cut Spencer, ein System, das Zaunanlagen mittels Körperschall und Künstlicher Intelligenz (KI) überwacht. „Sowohl Truck Norris als auch Cut Spencer befinden sich im Prototyp-Status, und der nächste Schritt ist, sie zur Marktreife zu bringen“, sagt Kramm. „Wir haben diesen Meilenstein fest im Blick und sehen für beide Lösungen großes Potential und viele Einsatzmöglichkeiten.“

Im Einsatz war und ist bereits eine weitere Lösung von Infinite Devices, die auf der infinimesh-Plattform basiert. Das SmartCountr-Zugangsmanagement, das die Ein- und Ausgangskontrolle sowie die Messung der Besucherströmen in viel besuchten (öffentlichen) Gebäuden und in der freien Umgebung ermöglicht, wurde während der Corona-Pandemie im Sparkassen-Eisdom in Halle dazu genutzt, die Besucherströme zu steuern, zu organisieren und zu protokollieren. Mit der digitalen Lösung von Infinite Devices konnte der Sparkassen-Eisdom auch nach den im Herbst 2021 geltenden 2-G-Regel für das öffentliche Schlittschuhlaufen geöffnet werden.

AIoT-Lösungen kurz vor der Marktreife

Bauch und Kramm haben das Team von Infinite Devices bereits über die aktuelle Entwicklung und die nächsten Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der sieben Mitarbeitenden sind bis mindestes Ende des Jahres gesichert. Die Finanzierungslücke bei Infinite Devices ist entstanden, da Fördergelder in fünfstelliger Höhe trotz Zusage seit mehreren Monaten nicht an das Start Up gezahlt worden sind. „Bei der Entwicklung der AIoT-Lösungen steht das Team von Infinite Devices kurz vor der Marktreife, das Unternehmen verdient mit ihnen aber noch kein Geld. Die Geschäftsleitung hat mit den zugesagten Fördergeldern geplant und wäre – da sie weiter ausbleiben – in wenigen Wochen nicht mehr in der Lage gewesen, die Verbindlichkeiten des Unternehmens zu begleichen“, sagt Bauch. „Daher hat sich die Geschäftsleitung frühzeitig entschieden über ein Insolvenzverfahren nach einer Finanzierungslösung zu suchen, um die drohende Zahlungsunfähigkeit zu überwinden.“ Geschäftsführer Kramm ergänzt: „Wir haben bereits im Vorfeld des Antrags gute Gespräche mit unseren bisherigen und potentiellen Investoren geführt, die wir jetzt fortsetzen und zu einem positiven Ergebnis führen wollen. Unabhängig davon gilt: Wer Interesse hat, bei uns einzusteigen, kann sich gerne bei Herrn Bauch und mir melden.“ Die bisherigen Investoren von Infinite Devices glauben weiterhin an das Potential des Start Ups und seiner Lösungen. Sie sahen sich aber außer Stande, die Finanzierungslücke kurzfristig zu schließen.

 

Über Infinite Devices: Infinite Devices wurde 2020 in Magdeburg gegründet. Die Kernkompetenz des Start Ups ist AIoT, die Verbindung von künstlicher Intelligenz (AI, Artificial Intelligence) und Internet der Dinge (IoT, Internet of Things). Das Team von Infinite Devices besteht aus sieben Mitarbeitenden, die im AIoT-Bereich sogenannte Open Source-Lösungen entwickeln, wie etwa die Plattform „infinimesh“. infinimesh ist die erste Cloud-native, skalierbare Open-Source-AIoT-Plattform in Deutschland und organisiert die Steuerung, Verwaltung und Auswertung von IoT-Geräten und Sensoren und bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Auf Basis der Plattform hat das Team bereits Lösungen bis zum Prototypen-Status entwickelt, die im nächsten Schritt zur Marktreife gebracht werden sollen.


Vorläufiger Insolvenzverwalter


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