Ideal Pharma Packaging stellt Insolvenzantrag

15. September 2022 Pressemitteilung

  • Dr. Dietmar Haffa von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt – weitere Gesellschaften der Ideal-Gruppe sind nicht in das Verfahren involviert
  • Geschäftsbetrieb muss wegen ausstehender Löhne perspektivisch heruntergefahren werden – Die Mitarbeitenden wurden bereits über die aktuelle Situation informiert
  • Einstieg eines Investoren trotz komplizierter Situation weiterhin möglich –  Wiederhochfahren der Produktion möglich

Brackenheim. Die Ideal Pharma Packaging GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Heilbronn hat daraufhin Dr. Dietmar Haffa von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dr. Haffa und sein Team sind vor Ort und verschaffen sich einen Überblick über die Situation am Unternehmenssitz in Brackenheim, südwestlich von Heilbronn. Weitere Gesellschaften der Ideal-Gruppe sind nicht in das Verfahren involviert.

Ideal Pharma Packaging ist als Spezialist für die automatische, aber auch händische Portionierung und Verpackung von Human- und Tierarzneimitteln, Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln in der Branche bekannt. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Verpackungen, bei denen die Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel einzeln entnommen werden können. Auf den 5.000 Quadratmetern des Betriebsgeländes am Standort in Brackenheim sind neben der Produktion auch Lagerkapazitäten mit fast 2.000 Plätzen für Europaletten vorhanden.

Die Zeit drängt

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat sich vor Ort bereits einen ersten Eindruck von der wirtschaftlichen Lage verschafft und prüft die Optionen für eine Sanierung des Unternehmens. Die Mitarbeitenden wurden von Dr. Haffa bereits über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert.

„Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ist kritisch und die Zeit drängt. Bis zuletzt hat die Geschäftsführung versucht, die Verhandlungen mit einem potentiellen Investoren zu einem positiven Abschluss zu bringen. Das ist trotz fortgeschrittener Gespräche leider nicht gelungen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. „Wir tun alles, um Ideal Pharma Packaging zu erhalten und bald Klarheit über die Zukunft des Unternehmens zu haben. Eine schnelle Perspektive ist gerade für die Mitarbeitenden wichtig, deren Löhne und Gehälter bereits seit Juli nicht mehr ausgezahlt wurden. Finanzielle Verluste für die Mitarbeitenden müssen unbedingt vermieden werden.“ Der dreimonatige Insolvenzgeldzeitraum endet aufgrund der seit Juli ausstehenden Löhne und Gehälter bereits Ende September. Es ist daher damit zu rechnen, dass ein Großteil der Belegschaft wegen der ausstehenden Lohnzahlungen zu Ende September kündigen wird.

Finanzielle Verluste vermeiden – für Mitarbeitende und Gläubiger

Sollte sich bis Ende September kein Investor finden, der bei Ideal Pharma Packaging einsteigt, muss der Geschäftsbetrieb wegen der ausstehenden Löhne und Gehälter kontrolliert heruntergefahren werden. „So gerne wir diesen Schritt vermeiden würden – in diesem Fall wäre er leider unumgänglich“, sagt Dr. Haffa. „Durch das kontrollierte Herunterfahren werden die Verluste für die Gläubiger minimiert.“ Neben der Suche nach Sanierungsoptionen ist es die Aufgabe eines (vorläufigen) Insolvenzverwalters, die Rechte der Gläubiger zu schützen und die Insolvenzmasse zu sichern, aus der die Forderungen der Gläubiger befriedigt werden. „Trotz der komplizierten Situation ist der Einstieg eines Investoren weiterhin möglich. Wenn ein Investor frisches Kapital zur Verfügung stellt, kann die Produktion wieder hochgefahren werden“, sagt Dr. Haffa, der weiter nach möglichen Investoren suchen wird.


Beteiligte Personen


Matthias Braun
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